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Mehr InformationenBänke gegen Ausgrenzung und Rassismus
„Kein Platz für Rassismus oder Ausgrenzung“ – das ist die Botschaft!
Die Rückenlehne ist zwei Meter lang, die Sitzfläche aber nur 1,5 Meter. Diese Aussparung macht es deutlich; für Rassismus oder Ausgrenzung ist hier kein Platz!
29 Bänke in der Woche gegen Rassismus in Eschwege zusammengebaut und aufgestellt.
Großer Andrang auf dem Brauereihof vor dem Vereinshaus von ESCHWEGE HILFT! am 13. März 2025. Die Veranstaltung war von dem Organisationsteam des Runden Tisches Migration unter Leitung der AWO-Begegnungsstätte „Amikaro“ und des „WIR-Vielfaltszentrum“ des WMK und „ESCHWEGE HILFT!“ (EH) übernommen worden.
Ein gemeinsamer Aufbau fand am Morgen statt. Fast alle Empfänger der 29 neuen Bankeigentümer und auch Sponsoren und Ehrengäste waren erschienen. Der Hessische Rundfunk-Fernsehen und der Hörfunk aus Kassel waren mit Teams angereist. Ebenso die WR und ein Team des Medienwerks wollten von diesem denkwürdigen und herausragenden Ereignis berichten. Der HR hatte zugesagt, dass die Aufnahmen in der Hessenschau und in der Sendung Maintower gesendet werden. Der Hörfunk berichtete bei HR 1. Auch die WR und das Medienwerk beobachteten mit großer Anerkennung über die Aufbauarbeiten der Bänke. Das Team von ESCHWEGE HILFT! hatte die Versorgung mit warmen und kühlen Getränken und kleinen Leckereien übernommen. Auch konnten die Mitglieder von EH und den Werraland Lebenswelten mit handwerklichen Erfahrungen unterstützen. Von ihnen wurden auch Transporte zu den vielen Standorten organisiert.
Zuvor hatten Vera Hickethier (AWO-Amikaro) Charly Montag (EH) und Julia Kapinus WIR-Vielfaltszentrum des WMK alle die Gäste begrüßt. Vera Hickethier ging in ihrer Ansprache auf die Hintergründe und die Organisation der gesamten Veranstaltung ein dankte ganz besonders den Sponsoren: AWO-OV, SPK Werra-Meißner, Lions Club Eschwege, Ev. Kirchenkreis, Partnerschaft für Demokratie, Jugendkoordination des WMK, Fa. Löbens Bedachungen.
Grußworte an alle Versammelten richtete der Eschweger Bürgermeister Alexander Heppe, Friedel Lenze, 1. Kreisbeigeordneter und als Fachbereichsleiter Soziales für die Koordination der Unterbringung von Geflüchteten und Dekan Ralph Beyer.
Besonders begeisterte die Courage-Gruppe der Brüder-Grimm-Schule mit der Schülerin Mia Mutke, die die Gäste der Aufbau-Aktion mit ihrem selbst komponierten, Lied gegen Diskriminierung „Viele Farben“, das sie gefühlvoll vortrug.
Ein weiterer Höhepunkt ergab sich, als die Klasse 3a der Alexander-von-Humboldt-Schule „ihre“ Bank zusammengebaut hatte und alle Schüler*innen mit ihrer Klassenlehrerin zusammen die Bank, begleitet durch das Fernsehteam des HR, zu ihrer Schule trugen, um sie dort gleich aufzustellen.
Die meisten Bänke wurden noch am Bautag in Eschwege und Umgebung aufgestellt:
Die Bänke stehen künftig vor der AWO-Begegnungsstätte-Amikaro, Hospitalplatz, bei ESCHWEGE HILFT! auf den Brauereihof, bei der Ausländerbehörde des WMK, an der Kita Spatzennest, der Familienbildungsstätte, der Werkstatt für Junge Menschen, dem Jugendzentrum, dem Stadteilladen Heuberg, der Freien Ev. Gemeinde Eschwege, im Sophiengarten, der VHS, dem Open Flair/Medienwerk, der AWO-Kita Kleine Strolche, der AWO-Verwaltungs Zentrale und dem AWO-Seniorenwohnheim, der Kirche in Altenburschla, der Fahrradfirma Velo Mangold, sowie den Schulen:
Kleeblattschule Reichensachsen, Anne-Frank-Schule, Brüder-Grimm-Schule, Friedrich-Wilhelm-Schule, Alexander-von-Humboldt-Schule, Anne-Frank-Schule Wanfried, Geschwister-Scholl und Pestalozzi-Schule.
Mit der Aufstellung der Bänke möchte der Runde Tisch ein klares und auffälliges Zeichen gegen Rassismus setzen. Die Bänke sollen auch dazu dienen, dass Menschen und insbesondere junge Menschen dazu angeregt werden über Rassismus nachzudenken und für diese Thematik sensibel zu sein.
Bericht: Charly Montag
Die Aktion „Kein Platz für Ausgrenzung“ ist mehr als eine symbolische Geste – sie ist ein klares Bekenntnis zu einer offenen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft. Demokratie lebt davon, dass sich jede und jeder Einzelne von uns für sie einsetzt: Eltern, die diese Werte an ihre Kinder weitergeben, Lehrerinnen und Erzieher, die sie vermitteln, Vereine und Nachbarschaften, die sie mit Leben füllen. Und natürlich auch die Kirchen, die uns daran erinnern, dass alle Menschen gleichwertig sind – ohne Unterschied in Herkunft, Geschlecht oder Status.
Da ist kein Platz für Rassismus.
Da ist kein Platz für Sexismus.
Da ist kein Platz für Gewalt und Unterdrückung.
Stattdessen sind Respekt, Mitgefühl und Zusammenhalt unser Maßstab.
Vielfalt ist kein Zufall, sondern ein Geschenk der Demokratie – sie ermöglicht uns ein Zusammenleben, in dem niemand seine Identität aufgeben muss und wir dennoch gemeinsam Wege des Miteinanders finden. Das erfordert Respekt, Verständnis und Toleranz – Werte, die wir aktiv schützen und leben müssen.
Oder um es ganz pragmatisch zu sagen: Demokratie ist wie Klopapier in der Schule – man muss täglich darum kämpfen!
Herzlichen Dank an alle, die diese Aktion unterstützen!
Text: Pfarrer Ralph Beyer